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Tomaten im Gewächshaus anbauen

Der Anbau von Tomaten macht vielen Gewächshausgärtnern besonders viel Freude

Tomatenpflanzen pflegen im Gewächshaus

Richtige Pflege der Tomatenpflanzen ist nicht schwer

Tomaten Sorten für Gewächshaus

Die hohe Sortenvielfalt verspricht immer neuen Genuß

Tomaten im Gewächshaus anbauen – Kulturanleitung

Wenn man sich ein wenig in das Thema einliest, ist es nicht schwer Tomaten im Gewächshaus selbst anzubauen. Paradeiser oder Tomaten (Solanum lycopersicum/ o. a. Lycopersicon esculentum) stammen ursprünglich aus den höheren Lagen von Mittel- und Südamerika, speziell auch aus den peruanischen Anden. Sie gehören zu den Nachtschattengewächsen, den Solanaceae und sind somit verwandt mit Paprika (Capsicum annuum), Aubergine (Solanum melongena) und Andenbeere (Physalis-Arten). Tomaten Früchte sind Beeren und variieren in der Größe je nach Sorte von einer Johannisbeere bis über 90 mm Durchmesser und über 1 kg. Das aktuelle Farbspektrum reicht von rot, rosa, gelb, weißlich, grün bis hin zu braun und beinahe schwarz.

Nach Europa kamen Tomaten erstmals 1498 im Zuge des „Columbian Exchange“, als Columbus die „xitomatle“ als Rarität mitbrachte. Danach wurde sie zunächst als (giftige) Zierpflanze bzw. als rein medizinische Pflanze gehandhabt. In Deutschland hat sich die Tomate erst seit ca. 80 Jahren als Volksgemüse etabliert. Heute gehört sie mit Abstand zu den beliebtesten Pflanzen im Gewächshaus, die jedes Jahr bei guter Pflege eine reiche Ernte bringen.

Inhaltsstoffe von Tomaten

Laut Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung ist die Tomate das in Deutschland am meisten verzehrte Gemüse mit 20,6 kg/ Person und Jahr (im Jahr 2013). Dies beinhaltete allerdings als wesentlichen Teil auch 13,9 kg verarbeitete Tomatenprodukte. Damit liegt der Gesamtverbrauch bei rund 1,69 Millionen Tonnen. Da die deutschen Anbauflächen dazu nicht ausreichen würden, wird ein Großteil der Tomaten importiert; speziell aus den Niederlanden, Spanien, Belgien, Italien und Marokko. Je nach Anbaugebiet, -methode, Transportweg, Lagerung usw. schwanken folglich die Inhaltsstoffe einer Tomate stark. Nichts desto trotz: Gemüse ist gesund. Diese einfache Tatsache wurde in den vergangenen Jahr(zehnt)en immer detaillierter erforscht. Neben Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen wurden speziell die sekundären Pflanzenstoffe auf ihre krebshemmende, antimikrobielle, antioxidative, immunmodulierende, entzündungshemmende, cholesterinsenkende, blutdrucksenkende und blutzuckersenkende Wirkung beim Menschen untersucht.

Der gesundheitliche Wert einer in der Sonne ausgereiften Tomate ist vielfältig: Ein Wasseranteil von über 90%, wenig Kalorien, dafür in 100 g rohen Früchten durchschnittlich 11mg Calcium, 10mg Magnesium und 280mg Kalium. Vitamin C, B1, B2 und die Farbstoffe aus der Gruppe der Carotinoide, insbesondere Lycopin, sowie Fruchtsäuren und ätherische Öle schmecken gut und wirken. Zwei Einschränkungen gilt es zu beachten: Unreife Tomaten bzw. grüne Stellen enthalten im etwas höheren Maße das gesundheitsschädliche Alkaloid Solanin und sollten nicht konsumiert werden. Menschen mit Histaminintoleranz sollten Tomaten und Tomatenprodukte generell besser meiden.

Die Qualität von Inhaltsstoffen und Geschmack der Tomaten leidet unter den konventionellen Anbaumethoden, den langen Transportwegen nach der Ernte vom Ort des Anbaus zum Verbraucher und der Ausrichtung der Sortenwahl hin zu besonders lagerfähigen Produkten. Es macht also durchaus Sinn (und Spaß) Tomatenpflanzen selbst im Gewächshaus anzuziehen und auch mal eine alte Sorte aus Saatgut selbst anzuziehen.

Übersicht Tomatenanbau im Gewächshaus

Folgende Tabelle zeigt den Anbau von Tomaten im beheizten Gewächshaus (ideal: 14 - 20°C mit Tag-Nacht-Wechsel) und mit Vermehrungsbeet. Bei einem unbeheizten Gewächshaus ist es besser Jungpflanzen zu kaufen oder diese auf einer warmen Fensterbank mit guten Lichtverhältnissen vorzuziehen.

Tomaten Anzucht im Gewächshaus

Mit einem beheizten Gewächshaus kann man bereits im Februar mit der Aussaat von Tomaten starten. Da die Tomatenanzucht im Haus nur 7 bis 10 Wochen dauert, reicht aber auch Mitte März. Die Aussaat erfolgt in einer Anzuchtschale oder Quickpotplatte die mit Aussaaterde gefüllt wird. Ideal ist ein beheiztes Vermehrungsbeet im Gewächshaus, denn die Keimtemperatur hat einen starken Einfluss auf Keimdauer, Keimerfolg und die Qualität der späteren Pflanze. Bei 12°C dauert die Keimung der Tomaten 27 Tage, bei 20°C sind es nur noch 8 Tage. Als Idealwert für den Anbau gelten im Erwerbsanbau 22 – 26°C. Eine Zusatzbeleuchtung ist für Tomatenpflanzen nur bis Anfang März notwendig. Es ist wichtig die Aussaat gleichmäßig feucht zu halten.

Tomaten vorziehen

Pikieren

Haben sich die Keimblätter der Tomatenpflanze waagrecht entfaltet oder das erste richtige Blattpaar gebildet, kann pikiert (= vereinzelt) werden – von dem bisherigen Vermehrungssubstrat in eine vorgedüngte, strukturstabile Erde. Diese wird entweder in eine Quickpotplatte oder direkt in einen Topf mit 9 – 10cm Durchmesser gefüllt und mittels Rüttelns, Aufstoßen bzw. sanftem Andrücken verteilt und verfestigt. Der Topf sollte nicht zu groß sein, lieber später noch einmal umtopfen.

Für das Vereinzeln umfasst man als Rechtshänder behutsam den Tomaten Keimling mit den Fingern der linken Hand. Die rechte Hand führt den Pikierstab unter die Wurzeln und hebt dann die Pflanze heraus. In den Topf bzw. die Quickpotplatte wird nun mit dem Pikierstab ein Loch gebohrt, der Keimling eingesetzt – dabei die Wurzeln möglichst lang nach unten ausrichten – Substrat seitlich herangeschoben und mittels Pikierstab oder Fingern angedrückt. Es ist in vielen Fällen üblich den Keimling so tief einzusetzen, dass die Keimblätter die Substratoberfläche (fast) berühren. Die ganze Pflanze sitzt also tiefer als zuvor im Aussaatgefäß.

Tomaten Pflanzen pflegen

Direkt nach dem Pikieren der Tomaten ist es ratsam die Verdunstungsrate der geschwächten Pflänzchen nicht zusätzlich zu erhöhen, deswegen einige Tage halbschattig stellen oder das Gewächshaus schattieren. Die Tagestemperaturen liegen zunächst bei 18 - 20°C, nachts bei 16°C. Im Garten ist diese Temperatur um diese Jahreszeit noch nicht gewährleistet. Dauerhaft unter 16°C sollte die Gewächshaus Temperatur erst zum Ende der Anzucht sinken, um die Pflanzen abzuhärten. Besonders robuste Tomaten Sorten vertragen in der Praxis auch geringere Temperaturen, doch besteht dabei die Gefahr von Wachstumsverzögerungen oder –störungen und Phosphormangel (rötlich verfärbte Blätter). Kritische Untergrenze sind 10°C. Wichtig ist es auf ausreichend Platz und Abstand zwischen den Jungpflanzen zu achten, damit diese schön kompakt wachsen. Zu wenig Abstand erschwert auch die Pflege und die Kontrolle auf eventuellen Schädlingsbefall. Stellen Sie Tomatenpflanzen nicht in den Garten, wenn die Mindesttemperaturen an der vorgesehenen Stelle nicht garantiert werden können.

Standort, Pflanzung und Pflanzabstand

Entsprechend ihrer Herkunft sind die Nachtschattengewächse auch abseits des Jungpflanzen-Stadiums frostempfindlich. Ausgepflanzt an den endgültigen Platz wird daher nach den Eisheiligen, Mitte Mai. Ideal ist ein vollsonniger und bestmöglich belüfteter Standort mit 14° bis 30°C. Der Boden für die Tomaten im Gewächshaus Beet sollte möglichst humos und durchlässig sein mit einem pH-Wert von 6,5 bis 6,7. Gesetzt werden im Beet 2 bis 3 Pflanzen pro m². Der Abstand zwischen den Tomaten sollte mindestens 50 cm betragen. Grundsätzlich ist das Gewächshaus dem Garten vorzuziehen, denn im Haus bekommen die Pflanzen genug Wärme und sind vor Regen geschützt. Bei entsprechenden Außemtemperaturen und wenn kein "richtiges" Gewächshaus möglich ist, kann auch ein Tomatenhaus aus Folie eine Alternative sein.

Eine gute Lösung im Gewächshaus ist die Kultur der Tomaten in Erdsäcken. In einen 70l Sack passen 2 Pflanzen. In die Unterseite müssen ein paar Löcher gestochen werden, damit überschüssiges Gießwasser abgeführt wird. Natürlich kann die Tomatenpflanze auch in ausreichend große Pflanzkübel gesetzt werden. Auch beim Aufstellen der Pflanzgefäße sollte ein Pflanzabstand von min. 50 cm eingehalten werden. So haben die Pflanzen ausreichend Platz für eine gesunde Entwicklung.

Nicht veredelte Jungpflanzen können tiefer als bisher eingepflanzt werden. Sie bilden dann Adventivwurzeln aus, die zusätzliche Stabilität liefern. Nur bei sehr feuchten Böden sollte man wegen der Gefahr von Stengelkrankheiten darauf verzichten.

Fruchtfolge und Mischkultur

Werden die Tomaten direkt in den Boden gepflanzt, sollten davor und danach 3-4 Jahre keine Nachtschattengewächse im Gewächshausboden angebaut werden/ worden sein. Gut geeignete Vorfrüchte sind Salate, Rettich, Kohlrabi und Kamille (Wirkung gegen Pilzkrankheiten und Nematoden).

Gute Partner für die Mischkultur mit Tomaten sind vor allem Basilikum (Wirkung gegen Mehltau), Dill, Knoblauch, Sellerie, sowie allgemein Pflanzen zur Förderung der Bodengesundheit wie Ringelblumen und Tagetes. Auch Duftpelargonien sind nach unserer Erfahrung gute Nachbarn. Vermeiden sollte man neben anderen Nachtschattengewächsen Erbsen, Erdbeeren, Fenchel, Rote Bete, Rotkohl, Zuckermais. Das man Tomaten und Gurken nicht zusammen in einem Gewächshaus halten, hat sich in unseren Gewächshäusern nicht bestätigt.

Düngung

Neben einem möglichst geeigneten Klima, ist die Nährstoffversorgung der Schlüssel zum Tomatenerfolg und einer reichen Ernte. Jungpflanzen bevorzugen erst eine Kalium- und dann eine Phosphorbetonte Düngung. In dieser Zeit (speziell im April) bietet sich eine mehrmalige Flüssigdüngung an. In Frage kommen ganz normale „Universaldünger“ z.B. Wuxal.

Nach der Pflanzung in vorgedüngte Substrate/ mit Kompost versorgte Erde sind die Jungpflanzen für etwa 4 Wochen grundsätzlich versorgt. Zusätzlich können – bei Bedarf – Beinwellbrühe, etwas Holzasche oder Algenprodukte zusätzliches Kalium liefern.

Ab Blühbeginn und Fruchtansatz gilt das Nährstoffverhältnis von 1 : 0,4 : 2 : 0,3 (Stickstoff/ Phosphor/ Kalium/ Magnesium) anzustreben. Sowohl Tomatendünger, als auch Biplantol Verde sind als Grunddünger geeignet. Diese Flüssigdünger werden wöchentlich verabreicht. Pflanzenauszüge wie Brennesselextrakt und Schachtelhalm stärken zusätzlich.

Dazu direkt von Beginn an wöchentlich ein Hauch Kalk, z.B. mittels Wuxal Calciumdünger, um der Blütenendfäule (= Calciummangel) vorzubeugen.

Tomaten düngen

Bewässerung

Wie oft man Tomaten im Gewächshaus gießen muss, ist natürlich im Wesentlichen von den Temperaturen abhängig. Generell ist der Wasserbedarf eher hoch. Als Bewässerung für die Tomaten empfehlen wir daher im Gewächshaus eine automatische Bewässerung mit dem Blumat-System, denn Tomaten brauchen viel, aber kontrolliert Wasser. Unregelmäßige Wassergaben führen im schlimmsten Falle zum Platzen der Früchte. Zudem müsste sonst im Hochsommer im Gewächshaus oder Garten häufig zweimal pro Tag gegossen werden. Generell gießt man bei Tomaten nur in den Wurzelbereich, nicht auf Blätter oder Triebe.

Tomaten bewässern

Tomaten aufbinden und ausgeizen

Um die Tomaten richtig pflegen zu können, sollte man sich die Art der Pflanzen anschauen. Man unterscheidet, je nachdem wie die Pflanzen wachsen, zwischen Rispen-/ Stabtomaten und sogenannten Strauch-, Busch- oder Wildtomaten. Die sogenannten Strauchtomaten funktionieren als halbhohe Kübelpflanzen und gedeihen in günstigen Jahren auch im Freiland, hier liegt die Arbeit hauptsächlich bei der Ernte der bisweilen versteckten und in der Regel kleineren Früchte. Gewächshaustomaten werden in der Regel eintriebig als Stabtomate gezogen, d.h. ein Haupttrieb wird an einer Schnur oder einem Draht zum Dach des Gewächshauses geleitet.

Sie reifen allmählich, es kommt selten zu einer plötzlichen Tomatenschwemme. Auch sind sie meist aromatischer, da weniger Beschattung stattfindet und nehmen weniger Raum in der Breite ein. Dafür müssen sie regelmäßig ausgegeizt werden und am Ende des Sommers benötigt man unter Umständen eine Leiter, um die Früchte aus dem First zu ernten. Das Aufleiten geschieht entweder, indem die Pflanze vorsichtig, um die gespannte Schnur gewunden wird oder aber indem sie in regelmäßigen Abständen mittels Drahtes daran befestigt wird.

„Ausgeizen“ der Tomaten bedeutet, dass sämtliche Seitentriebe, die sich in den Blattachseln bilden, bei maximal 10cm ausgebrochen werden. Dies geschieht in der Wachstumsphase einmal wöchentlich. Seitentriebe als 7cm können als Steckling verwendet werden für einen zweiten Satz Tomatenpflanzen. Auch zu niedrige bzw. zu viele Blüten werden ausgeknipst oder –gebrochen. Mehr als 10 Blütenstände reifen selten aus. Hat man die unteren Bereiche abgeerntet und muss dort keine Frucht mehr schattiert werden, wird auch in Höhe der untersten 40cm sämtliches Laub entfernt. Dies ist ein essentieller Bestandteil des vorbeugenden Pflanzenschutzes im Gewächshaus. Nicht nur Schadtiere können sich schlechter verstecken, auch feuchte Luft zirkuliert so besser und das Risiko einer Pilzinfektion wird damit gesenkt. Nach jedem Arbeitsgang wird die Klinge von Messer oder kleiner Stecklingsschere desinfiziert.

Bestäuben

Tomaten sind Selbstbefruchter. Die Blüten sind schon 2 Tage vor dem Aufblühen bestäubungsfähig und blühen 2-4 Tage. Die Übertragung des Pollens geschieht mechanisch durch Wind oder Insekten. Bei beiden kann der findige Gärtner im Gewächshaus nachhelfen: Zwei- bis dreimal die Woche am besten mittags an den Tomaten Pflanzen rütteln, hilft den Pollen zu verteilen. Ein paar hummelfreundliche Blütenpflanzen (Kräuter!) locken fleißige Bestäuber an. Zudem liegt für die erfolgreiche Bestäubung die rel. Luftfeuchte zwischen 60 und 90%. In extrem trockenen Sommern ist es tatsächlich sinnvoll die Luftfeuchte mittels Gießkanne oder Schlauch zu erhöhen.

Ernte

Von der Blüte bis zur Reife der Tomaten vergehen in der Regel knapp 60 Tage bzw. von Pflanzung bis Ernte etwa 8 – 10 Wochen. Sorten die kleine Früchte hervorbringen werden schneller reif als große Fleischtomaten. Die Erntezeit lässt sich bei geschickter Planung auf einen recht langen Zeitraum ausdehnen. Ernten Sie nur vollausgereifte Früchte, das Aroma ist deutlich besser! Die Fruchtstiele haben eine „Sollbruchstelle“, in Form einer kleinen Verdickung hinter den Kelchblättern. Durch Gegendrücken werden die Tomaten aus der Traube gelöst. Falls die Früchte noch grün sind und nachgereift werden muss, sind nicht Licht, sondern hohe Temperaturen von über 20°C der entscheidende Faktor dafür, das die Früchte nach dem Ernten noch erfolgreich reifen.

Pflanzenschutz für Tomaten

Bei Tomaten kommt man selten ganz um Pflanzenschutz herum. Blattläuse und Weiße Fliege müssen gar nicht unbedingt Überhand nehmen, gelbe Insektenleimfolien im Frühjahr und Sommer zeigen die Befallsdichte. Der Nützling Encarsia unterstützt zusätzlich. Eine gute Pflege und ein guter Gesamtzustand reduzieren den Schädlingsbefall und Anfälligkeit für Krankheiten.

Das größere Problem sind Pilzerkrankungen besonders die Kraut- und Braunfäule. Dieser Pilz (Phytophtora infetans) kann im Extrem ganze Pflanzen innerhalb weniger Tage zerstören. Auf dem Tomatenlaub erscheinen Flecken wird grau-braun, unterseits und am Übergang zum gesunden Gewebe findet man eventuell einen hellen Pilzrasen. Auch an Stängel und Früchten entstehen schmutzig braune Flecken. Befallene Pflanzen lassen sich nicht wieder aufpäppeln. Ist eine Infektion erst aufgetreten, kann man nur spritzen oder wegschmeißen – beides so schnell wie möglich. Die Prävention besteht aus guter Sortenwahl, weitem Pflanzabstand, guter Durchlüftung, vermeiden von Spritzwasser auf Pflanzenteilen, ausgeglichener, regelmäßiger Düngung und dem Entfernen alten Laubs. Ein hochwertiges Gewächshaus mit guten Lichtverhältnissen und optimaler Belüftung durch große Dach- und Seitenfenster (bei Krieger Gewächshäusern serienmäßig) ist eine wichtige Voraussetzung für möglichst gesunde, widerstandsfähige Pflanzen.

Die gelegentlich im Gewächshaus auftretende Spinnmilbe hingegen lässt sich mittels Nützlinge gut in Schach halten. Sollte eine Spritzung doch unvermeidbar sein, sind biologische Wirkstoffe auf Basis von Rapsöl, Neemöl oder Kali-Seife gut wirksam.

Sorten

Neben Gesundheit, reicher Ernte und Schalendicke entscheidet natürlich das Aroma über die Beliebtheit von Tomatensorten. Von Kirsch- und Cocktailtomaten wie „Zuckertraube“, „Rubin Pearl F1“ und „Sweet Million F1“ lassen sich in der Regel bereits Anfang Juli die ersten Tomaten ernten. Ebenfalls sehr früh sind z.B. „Pendulina Red“ und „Totem F1“. Diese „Partytomaten“ werden insgesamt nur ca. 70cm hoch, müssen nicht ausgegeizt werden und sind daher ideal als Naschgemüse für Balkon und Kübel. Im Kontrast dazu stehen großfruchtige Sorten wie die klassischen Fleischtomaten „Berner Rose“, „Marmande“ oder „Corazon“. Bei ihnen muss bis Ende Juli/ August auf die Ernte gewartet werden, sie tragen weniger, dafür bringt jede Tomate über 100 Gramm auf die Waage. – Optimal für Suppen und Soßen. Daneben gibt es auch unübliche Farben wie bei „Black Cherry“ und „Tigerella“, mit hervorragendem Aroma. Unser Tipp: Vereine die sich mit dem Erhalt alter Gemüsesorten beschäftigen, bieten auf Pflanzenmärkten oder Tauschbörsen oft echte und weitgehend unbekannte Schätze an.

Gurken und Tomaten, geht das?

Häufig liest man, dass Gurken und Tomaten nicht im selben Gewächshaus wachsen können. Das können wir so nicht bestätigen. Voraussetzung ist aber ein hochwertiges Gewächshaus mit großen Fenstern im Dach und in den Seitenwänden. Die Tomate kommt auf die sonnenzugewandte Seite. Die Gurke wird auf die sonnenabgewandte Seite gepflanzt. Diesen Bereich kann man ggfls. zusätzlich leicht schattieren und das Seitenfenster dort geschlossen halten. Bei sehr großen Gewächshäusern kann man natürlich auch durch Einbau einer Trennwand von vornherein zwei getrennte Bereich schaffen.


Tomaten im Gewächshaus